Die beiden Juragewässerkorrektionen im 19. und 20. Jahrhundert haben die überschwemmungsanfällige Landschaft, wie sie beim Rückgang des Rhonegletschers geprägt worden war, gezielt korrigiert. Aus einer echten Notlage heraus führten die Kantone Bern, Freiburg, Waadt, Neuenburg und Solothurn gemeinsam die 1. Juragewässerkorrektion (1868 bis 1878) durch. In Folge Absenkung um 2.5 m ist der Bielersee um 3.3 km2 kleiner geworden.
Seit 1878 fliesst die Aare aus Aarberg durch den neu geschaffenen Hagneckkanal in den Bielersee, was die durchschnittliche Wassererneuerungszeit von bisher 250 Tagen auf 59 Tage verkürzt.
1939 wurde das Regulierwehr Port mit der Schiffsschleuse in Betrieb genommen. Die 2. Juragewässerkorrektion (1962 bis 1973) umfasste die Verbreiterung, Vertiefung und den Uferausbau des Broye-, Zihl- und Nidau-Büren-Kanals sowie des Aarelaufes Büren-Flumenthal. Dadurch konnten die Spiegelschwankungen der Jura-Randseen weiter vermindert werden: Einerseits wurden die Hochwasserstände den bisherigen Landabsenkungen angepasst und somit um rund einen Meter gesenkt. Andererseits wurden die Niedrigwasserstände zugunsten der Schifffahrt, der Fischerei und des Landschaftsbildes um knapp einen Meter angehoben. Es kann durchaus vorkommen, dass zur Sicherstellung ausgeglichener Pegel das Wasser im Zihlkanal statt vom Neuenburger- in den Bielersee auch mal in die andere Richtung fliesst.
Aus den Memoiren des Bielersees hier eine Themensammlung:
- Die Juragewässerkorrektionen (Kulturspur)
- Die Korrektion der Juragewässer (mémoire régional)
- Ein Fluss im Rückwärtsgang (natürlich)
- Der Kanal d’Entreroches (Peter Haas)
- Eiszeitliches Maximum (map.geo)
- Das Seeland seit der Eiszeit (Arbeitsblatt)
- Seegfrörni 1963 (Berner Zeitung)
- Bielersee Hochwasser August 2007 (youtube)